In der Theorie sind Dinge oft ganz anders als in der Praxis, obwohl die Theorie doch eigentlich nur die Praxis in der Theorie darstellt. Nee, doch, oder wie jetzt?! Vor einigen Monaten hatten wir die Idee zu einem Konzept, theoretisch, dass den Urgedanken am FATBike mit dem technischen Fortschritt der Biketechnologie verbindet. Praktisch wurde es erst vor einigen Wochen, als die Komponenten endlich geliefert wurden und dann alle Teile des Konzeptes auch physisch greifbar waren.

Es hatte uns wirklich Geduld gekostet, bis auf das letzte fehlende Puzzleteil zu warten, aber dann konnte es endlich ungebremst los rollen, der Aufbau unseres Konzeptes FATBike.

Man nehme, einen Rahmen…
Man nehme einen unbehandelten FATBike Rahmen von Nicolai in factory raw, und montiere ein Anbauteil nach dem anderen, fertig.
Naja, ganz so schnell geht es dann doch nicht. Also nochmal langsam Schritt für Schritt zum Mitschreiben.

Eigentlich ist beim Aufbau eines neuen FATBikes gar nicht klar, wo der Anfang ist. Auf jeden Fall sollte der Rahmen erstmal auf den Montageständer, dann kann die Vorfreude sich schon etwas austoben. Wir haben vorher aber bereits die Laufräder aufgebaut. Die über den DTSwiss Spokes Calculator berechneten DTSwiss Competition Speichen in schwarz mit Verjüngung von 2.0-1.8-2.0mm in 266mm Länge werden nach und nach durch die Speichenlöcher der giftgrünen Tune FATBike Naben gefädelt.

Passend dazu warten giftgrüne Aluminium Speichennippel von Sapim nur darauf, die schlanken Speichen endlich fest mit der DTSwiss BigRide Felge zu verbinden. Jetzt bloß nicht Speichenlöcher verzählen, dann noch zentrieren, fertig ist der stabile und leichte, äußerst sexy FATBike Laufradsatz. Vorn übrigens mit 150mm Steckachse, hinten 177mm Steckachse.

Die Musik steckt in den Laufrädern
Spannend war bei diesem Aufbau mit nur 177mm breitem Ausfallende am Nicolai Argon FAT Rahmen, welche Reifenbreite überhaupt Platz findet. Also provisorisch Felgenband auf die Felge, Schlauch drauf und mögliche Reifenbreiten checken. Ok, der vier/nuller von Schwalbe passt mit satt Luft an den Kettenstreben und ebenfalls zum Sitzrohr. Nächste Stufe, vier/vierer JumboJim. Auch der hat Platz zum Atmen zwischen den Kettenstreben des Rahmens. Sollte doch der vier/achter JumboJim von Schwalbe am Ende auch noch passen?

Naja, drin ist er, und irgendwie dreht sich auch das Rad noch, aber Reserve für Steine im Profil und gar verschlammte Stollen ist keine mehr. So gern wir vier/acht endgültig montiert hätten, die vier/vierer Schwalbe sind ein guter Kompromiss, zumal auch die Kettenlinie beim vier/achter im Weg gewesen wäre.

Heiße Phase und geile Teile
Nach diesem ersten Test pressen wir den giftgrünen Tune Steuersatz behutsam ein, und schrauben das DUB Innenlager von SRAM in das BSA Innenlagergehäuse. Und schonmal gucken, wir das Hightech Schaltwerk XX1 Eagle von SRAM sich am Rahmen anschmiegt. Wunderbar, in dezentem schwarz statt protzendem gold. Die Anbauteile von WREN, nämlich Sattelstütze, Vorbau und Lenker sind schnell zusammengesteckt. Klar, ohne giftgrüne Sattelklemme von Tune und einem Gabelschaft für den Vorbau wird’s nix.

Wir haben erst die WREN UpsideDown Federgabel, dann mal unsere Carbon Starrgabel eingesetzt. Es ist noch nicht ganz klar ist, ob wir an diesem Konzept FATBike langfristig Federgabel oder Starrgabel fahren werden. Konzeptionell passt die Starrgabel aus unserer Sicht besser, aber hält sie auch funktional mit?

Zack zack geht es weiter mit Bremsen, Sattel und Kurbeln, alles in wilder Reihenfolge nacheinander. Wir sind so aufgeregt, und springen unentschlossen für das nächste Anbauteil hin und her zwischen Montageständer und Wunderkiste, in der alle Teile liegen.

Das fehlt auch noch…
Ach ja, und ohne Laufräder geht’s schonmal gar nicht. Behutsam einfädeln, die Bremsscheiben sind auch schon montiert. Jetzt noch die Kette drauf, dabei die richtige Länge beachten. Fertig. Soweit so gut.

Zu guter Letzt ist der Feinschliff dran. Alle Schrauben entsprechend der Vorgaben nach Drehmoment anziehen, Schaltung einstellen, genauso auch die Bremsen, etwas Dichtmilch auffüllen und Luftdruck der Reifen justieren. Steuersatzspiel einstellen, jetzt wird auch der Vorbau noch festgezogen.

Was bleibt?!
Am Ende eine leere Wunderkiste, und zahlreiche Originalverpackungen heißer Teile, auch leer. Dafür steht unser Konzept FATBike nun in vollem matt glanz fertig montiert vor uns, und zum ersten Mal in diesem Projekt wird die anfängliche Theorie zur Praxis.

Bis zum ersten Testride, Artikel folgt, und die Vorfreude darauf noch ein softer Einstieg in die Praxis, aber optisch, zumindest finden wir, ging das Konzept schonmal auf. Gefällt euch der Aufbau? Was hättet ihr anders gemacht?

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